Wer gedacht hat seine kulturellen und sprachlichen Fähigkeiten direkt nach der Grenze kaum verbessern zu können, hat sich getäuscht. Bereits bei der Anreise wurde den 18 Schülern und Schülerinnen des Französischzweigs der 9. Jahrgangsstufe schnell klar, dass auch in Straßburg die Uhren wortwörtlich anders ticken als bei uns. "Tant pis (egal)", dadurch, dass sie das Zimmer erst eine Stunde später besuchen konnten, hatten sie ihr Wissen um die chronische Unpünktlichkeit der Franzosen und die französische Unbekümmertheit erweitert. |
Schnell hatte sich die Klasse akklimatisiert und mit ihrer neuen "Laissez-faire" Einstellung meisterte sie das geplante Programm ihrer Begleitpersonen Frau Wagner und Herrn Stadler mit links. So erkundet sie noch am gleichen Tag die Umgebung zu Fuß, stattet sich mit Grundnahrungsmitteln in einem französischen Supermarché (Supermarkt) aus und macht sich am Abend bei einem Drei-Gänge-Menü mit der französischen Esskultur vertraut. Am zweiten Tag war neben der Stadtführung durch die historische Altstadt Straßburgs, die UNESCO Weltkulturerbe ist, auch der Besuch der beliebten Einkaufszentren Les Halles und Rivetoile angesagt, in denen die im Unterricht eingeübten Sprachschemata für Einkäufe direkt vor Ort anwendet werden konnten. |
Ein Highlight der Studienreise war der Besuch des europäischen Parlaments, bei dem anhand einer Audioführung der Gesetzgebungsprozess verdeutlicht wurde. Zudem konnten die Schüler den Plenarsaal besichtigen und ein Sitzung der Europaabgeordneten imitieren. Am zweiten Tag ging es mit dem Reisebus nach Colmar, der Hauptstadt des elsässischen Weines. Neben Rebstöcken fiel hier besonders am Stadtrand die 12 Meter hohe Nachbildung der Freiheitsstatue auf. Sie wurde im Rahmen der Gedenkfeier des 100jährigen Todestages von Auguste Bartholdi, dem aus Colmar stammenden Künstler und Erfinder der Freiheitsstatue erbaut. |
Äußerst beeindruckend war auch das historische Stadtzentrum mit seinen alten Fachwerkhäusern und dem Stadtviertel "Klein-Venedig", das direkt am Fluss Lauch liegt. Am Donnerstag musste die Reisetruppe leider schon wieder die Rückfahrt antreten und Frankreich "Au revoir" sagen. |