Sei smarter als Dein Smartphone!
Digitaltrainer Daniel Wolff referierte über die Risiken der Smartphonenutzung
Knapp vier Stunden verbringen Jugendliche pro Tag mit dem Smartphone. Diese Erkenntnis nahm der Elternbeirat der Kastulus-Realschule Moosburg zum Anlass einen Workshop über die Sicherheit im Internet für die 6. Klassen und die Medienscouts zu organisieren. Der ehemalige Lehrer und IT-Journalist Daniel Wolff gestaltete eine spannende Doppelstunde für die Schülerinnen und Schüler.
Am häufigsten werden WhatsApp, YouTube, Instagram und Snapchat genutzt. Hierzu gab es einige Tipps, um die Nutzung sicherer und weniger stressauslösend zu gestalten. Die Gemeinsamkeit der Plattformen ist, dass sie für die Nutzer kostenlos sind, jedoch durch persönliche Daten und über personalisierte Werbung finanziert werden. Daniel Wolff rechnete den Schülern vor: Bei 3 Mio. Abonnenten und durchschnittlich zwei Videos mit Produktplatzierungen pro Woche ergibt das ein monatliches Gehalt von 72.000 € für einen Influencer.
Mit dem kostenlosen Betriebssystem Android und Google lassen sich Milliarden von Daten sammeln und statistisch auswerten, um gezielt Werbung schalten zu können. YouTube enthält mittlerweile seit fünf Jahren Werbung, WhatsApp seit 1. Februar in den USA und bald auch in Europa. Die Tragweite dieser Netzwerke ist enorm. "Ronaldo z.B. besucht die Freekickers (YouTube-Kanal) und nicht die Sportschau, weil die Freekickers mehr Zuschauer haben", so der Referent. Jugendliche nutzen diese Angebote nicht nur rezeptiv, sondern auch aktiv. Hier hatte Wolff einen praktischen Tipp parat. "Macht zwei Tests:
1. Würdet ihr dieses Bild auch eurer Oma zeigen bzw. schicken? 2. Würde es euch was ausmachen, wenn dieses Bild über einen Beamer am Pausenhof gezeigt wird? Nur wenn man beide Fragen mit "Ja" beantworten kann, sollte man das Bild in den sozialen Medien teilen." Auch den Eltern kommt eine Schlüsselrolle zu teil. Sie sind verantwortlich für die Nutzung ihrer Sprösslinge und sollten darüber genau informiert sein. Deshalb ist es von Vorteil, wenn beide Parteien, Kinder und Eltern, das Gespräch miteinander suchen und so Risiken und Chancen der digitalen Medien eruieren.